Am Montag, dem 11. September 2017 fand auf dem Tempelhofer Damm eine weitere Demonstration mit vielen Anwohnerinnen und Anwohnern statt. Diesmal lag der Schwerpunkt auf sicheren Radwegen für Schulkinder. Warum?
Am Tempelhofer Damm liegen im Umkreis von 500 Metern fünf Schulen mit mehr als 2000 Schülerinnen und Schülern. Während jeden Tag mehr als 40.000 Autos und schwere LKWs das Ortszentrum bequem und problemlos durchqueren können, sieht es für Schülerinnen und Schüler auf dem Fahrrad hier mau aus. Die Seitenstraßen haben überwiegend ein holpriges Kopfsteinpflaster und sind durch die parkenden Autos am Straßenrad eng. Am Tempelhofer Damm selbst haben wir je Richtung zwei Autospuren und eine Parkspur, aber keinen Radweg. Der heutige Zustand der Straße sagt uns also: Kinder, wenn ihr nicht mit der U-Bahn kommen wollt, dann kommt doch einfach mit dem Auto. Das ist völlig absurd.
Es ist doch viel besser, wenn die Straßen im Bezirk den Kindern ab dem entsprechenden Alter es ermöglichten, sorgenfrei und bequem selbst mit dem Fahrrad zur Schule und in die Bibliothek zu fahren. Auf dem Fahrrad bewegen sie sich. Dadurch sind sie fitter und aufmerksamer. Und besser noch: Sie nehmen ihre Umgebung besser wahr und lernen besser auf sich und andere zu achten. Sie lernen, Rücksicht zu nehmen und sich mit anderen abzustimmen. Sie werden eigenständig und freier. Und das wollen wir!
Deshalb wollen wir auf dieser Strecke guten und sicheren Radverkehr. Die heutige Situation zwingt Radfahrende in den fließenden Schwerverkehr. Selbst Erwachsene weichen deshalb leider auf den Gehweg aus und gefährden dort Fußgängerinnen und Fußgänger. Wertvoller Straßenraum wird für parkende Autos verschenkt, während die Parkhäuser bei Karstadt, im T-Damm-Center und im Hafencenter halb leer sind. Das gehört sich nicht. Verkehrssicherheit und Unfallschutz für alle sind wichtiger als bequemes Parken für einige wenige.
Wenn Kinder und Jugendliche, aber auch Ältere und Ungeübte mit dem Fahrrad ihre Wege machen können sollen, dann brauchen wir Straßen und Radwege, die intuitiv sicher sind:
- Wege ohne gefährliche Hindernisse,
- Wege, die für alle übersichtlich sind
- Wege, die Fehler verzeihen.
Nur ein kindgerechter Radweg ist guter Radweg. Und den brauchen wir hier.
Und die Zeit drängt: Die jetzt eingeschulten Kinder brauchen den Radweg nicht erst zum Schulabschluss.