Mehr Radverkehr ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Klimakatastrophe zu verhindern. Doch während Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg schon mutig neue Wege anlegen, ist in Tempelhof-Schöneberg bislang noch kein Fortschritt zu sehen.
Zu tun gibt es genug: Noch immer klafft eine riesige Lücke im Radwegenetz zwischen Alt-Mariendorf und Alt-Tempelhof. Noch immer ist der Radweg zwischen Ringbahn und Platz der Luftbrücke eine unzumutbare Buckelpiste. Noch immer sind die Marienfelder Allee und die Großbeerenstraße Grund genug, auf das Fahrrad zu verzichten. Noch immer ist die Lage rund um den S-Bahnhof Priesterweg prekär. Noch immer ist die B1 eine fahrradfeindliche Achse. Noch immer warten wir auf die Schaffung eines durchgängigen Radroutennetzes.
Erste Planungen sind zwar angestoßen, aber bis zur Umsetzung dauert es quälend lange. Die Verwaltung in Tempelhof-Schöneberg ist für die anstehenden Aufgaben bislang nicht gewappnet. Nach wie vor sind die Stellen der Radverkehrsplaner*innen in Tempelhof-Schöneberg nicht vollständig besetzt. Es kann deshalb nicht nur weniger gebaut werden, sondern auch neue Ansätze kommen so nur sehr zögerlich in die Planungen.
Eine zügige Verkehrswende im Bezirk braucht deshalb eine offensive Personalpolitik. Ein fittes Team statt eine chronisch unterbesetzte und überlastete Abteilung.
Das Geld dafür ist da. Von allen zwölf Bezirken hat dieser Bezirk den zweithöchsten Haushaltsüberschuss – beim zweithöchsten Anteil an nicht besetzten Stellen. Aber Geld auf der hohen Kante baut eben keine Radwege.
Deshalb fordern wir von der Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, zuständig für Personal und Finanzen: Folgen Sie den anderen Bezirken und gehen Sie mit attraktiven Stellenausschreibungen auf die Personalsuche!
Von der Stadträtin Christiane Heiß fordern wir: Holen Sie mit kreativen und mutigen Lösungen den Rückstand zu Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg auf. Machen Sie Tempelhof-Schöneberg zu dem was dieser Bezirk sein sollte: Ein Vorreiter für sicheren und guten Radverkehr!
Für beide gilt: Erledigen Sie Ihre Hausaufgaben!
Wir gehen auf die Straße, weil wir nicht länger warten können. Die Zukunft muss jetzt beginnen. Deshalb fahren wir am 4.5. ab 14 Uhr gemeinsam einige der drängendsten Strecken ab. Wir treffen uns am Platz der Luftbrücke vor dem Flughafengebäude.
Bitte kommt und sagt den Termin weiter! (Zum Beispiel mit der Facebook-Veranstaltung.)
Die voraussichtliche Route (als Karte): Manfred-von-Richthofen-Str., Werner-Voß-Damm, Boelckestr., Manteuffelstr., Alt-Tempelhof, Tempelhofer Damm, Mariendorfer Damm, Alt-Mariendorf, Rathausstr., Alarichstr., Arnulfstr., Prellerweg, Thorwaldsenstr, Knausstr., Saarstr.,, Schmiljanstr., Handjerystr., Niedstr., Hauptstr. bis Kaiser-Wilhelm-Platz.