Pressemitteilung: BVV Tempelhof-Schöneberg fordert Radspur auf dem Tempelhofer Damm

Berlin, 21. September 2017. Die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg hat in ihrer gestrigen Sitzung mit der Mehrheit von  SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Linken den Senat aufgefordert, auf dem Tempelhofer Damm eine geschützte Fahrradspur einzurichten. Sie folgt damit dem Antrag der Initiative Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg. Erstmalig wird in Berlin die Planung einer Radspur auf einer Bundesstraße mit Mitteln der direkten Demokratie angestoßen.

Die Fahrradinitiative hatte im Frühjahr ein Konzept vorgelegt, das eine sichere Verbindung für Radfahrer vorsieht. Mit einem Einwohnerantrag hatte das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg dieser Forderung Nachdruck verliehen. Dazu hat sie im Juni binnen drei Wochen mehr als 2000 Unterschriften gesammelt, von denen 1760 gültig sind. Nötig für einen erfolgreichen Einwohnerantrag sind 1000 Unterschriften. Auf der Grundlage dieses Einwohnerantrags wurde nun mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken ein BVV-Beschluss verabschiedet.

Das Bezirksamt wird sich jetzt beim Senat dafür einsetzen, dass im Rahmen eines Pilotvorhabens sichere Radverkehrsanlagen zwischen Alt-Tempelhof und Ullsteinstraße geschaffen werden. Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner hatte bereits im Vorfeld seine Bereitschaft dazu signalisiert. Der Umbau soll möglichst bald beginnen und mit nur geringen baulichen Veränderungen umgesetzt werden.

Die Interessen der ansässigen Gewerbetreibenden und der umliegenden Einwohner sollen in einem Beteiligungsprozess berücksichtigt werden. Außerdem wird das Vorhaben wissenschaftlich begleitet, um zum Beispiel neue Lieferkonzepte für den Einzelhandel zu erproben. So können Erkenntnisse gewonnen werden, die in die weitere Gestaltung des Straßenzugs einfließen können. Ab ca. 2025 ist dann die komplette Neugestaltung des Tempelhofer und Mariendorfer Damms im Zuge der Sanierung der Wasserleitungen vorgesehen.

„Unser Kiezzentrum muss für alle gut und sicher erreichbar sein. Jetzt fordern die Einwohner und der Bezirk gemeinsam den Senat auf, die jahrzehntelangen Missstände kurzfristig zu beheben“, sagt Netzwerk-Sprecher Stefan Meißner.  „Hier muss der Senat endlich zeigen, dass er die Verkehrswende ernsthaft angeht.“

Mit mehr als 40.000 Kraftfahrzeugen am Tag gehören der Tempelhofer und Mariendorfer Damm derzeit zu den meistbefahrenen Straßen der Stadt. In dem Bereich zwischen Alt-Tempelhof und Alt-Mariendorf fehlen aber seit vielen Jahren sichere Radverkehrsanlagen. Legale Umfahrungsmöglichkeiten gibt es kaum.

 

Über das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg wurde von Unterstützern des Volksentscheid Fahrrads und ADFC-Mitgliedern aus dem Bezirk im Frühjahr 2017 gegründet und umfasst Aktive verschiedener Initiativen und Verbände. Sie wollen die Umsetzung des z. Zt. verhandelten RadGesetzes (MobilitätsGesetz III) auf Bezirksebene voranbringen und fordern eine angemessene Qualität von Fahrradinfrastruktur. Das Netzwerk arbeitet eng mit den anderen Netzwerken unter dem Dach von www.changing-cities.org zusammen.

 

https://www.rad-ts.de

https://www.facebook.com/FahrradfreundlichesTS

https://twitter.com/rad_ts

 

Wortlaut des ursprünglichen Einwohnerantrags:

https://www.rad-ts.de/wp-content/uploads/Einwohnerantrag-Verkehrsversuch-mit-Radverkehrsanlagen-auf-dem-Tempelhofer-Damm-E.pdf

 

In der BVV beschlossene Fassung:

https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=6225

 

Die Rede des Netzwerkes vor der BVV:

https://www.rad-ts.de/einwohnerinnenantrag-angenommen/

 

Download des Konzeptes für den Tempelhofer Damm:

http://www.rad-ts.de/wp-content/uploads/B96RadspurKonzept3.pdf

 

Bilder für die Pressearbeit:

https://www.picdrop.de/nfts/presse

 

Ansprechpartner für die Presse

Stefan Meißner

Norbert Michalke

presse at rad-ts.de