Presseinformation: 2000 Menschen unterschreiben für sicheren Radweg am Tempelhofer Damm

Berlin, 20. 6. 2017. Die Initiative Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg hat innerhalb von rund zwei Wochen 2000 Unterschriften für einen Einwohnerantrag für sichere Radwege am Tempelhofer Damm gesammelt. Diese werden heute um 15:50 Uhr dem Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Stefan Böltes im Rathaus Schöneberg übergeben. Im Antrag fordert die Initiative zwischen Alt-Tempelhof und Ullsteinstraße baulich getrennte Radwege mit mindestens zwei Metern Breite auf dem bisherigen Parkstreifen. Derzeit gehört die Strecke zwischen Alt-Tempelhof und Alt-Mariendorf zu den meistbefahrenen Straßen Berlins, die weder Radverkehrsanlagen noch Busspuren aufweisen.

Der Tempelhofer und Mariendorfer Damm ist das Orts- und Geschäftszentrum des Teilbezirks Tempelhof. Radfahrende müssen sich hier zwischen parkenden Autos und dem fließenden Autoverkehr einordnen – bei Tempo 50 und über 40.000 Fahrzeugen am Tag. So kommt es auf dieser Strecke oft zu Konflikten und Unfällen.

„Die Situation ist unhaltbar. Alle Radfahrenden ab dem 11. Lebensjahr müssen auf die Fahrbahn. Gerade unsichere Menschen fahren aus Angst vor überholenden Autos dicht an parkenden Autos vorbei. Sich plötzlich öffnende Autotüren sind für sie ein tödliches Risiko. Andere Radfahrende weichen regelwidrig auf den Gehweg aus und gefährden dort Fußgänger. In unserem Kiezzentrum muss endlich Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer geschaffen werden“, fordert Netzwerk-Sprecher Stefan Meißner.

Um eine rasche Verbesserung zu erreichen, hat das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg zwischen dem 2. und dem 19. Juni insgesamt 2013 Unterschriften für einen Einwohnerantrag an die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg gesammelt. Beantragt wird eine sichere und kostengünstige Zwischenlösung bis zur Sanierung der Kanalisation in zehn Jahren. Dazu soll der bisherige Parkstreifen in einen ausreichend breiten Radstreifen mit baulichem Schutz vor Falschparken umgewidmet werden. Für einen gültigen Antrag werden 1.000 Unterschriften benötigt. Die Initiative rechnet mit ca. 1.600 gültigen Unterschriften. Ein Einwohnerantrag entspricht dem Antrag einer Fraktion in der BVV.

„Hier passiert erst dann etwas, wenn der Bezirk seinen klaren Willen gegenüber dem Senat bekundet. Wir fordern die Fraktionen auf, den vorgelegten Antrag konstruktiv zu behandeln. Als Anwohner liegt uns die Lebensqualität in unserem Kiez am Herzen. Wir brauchen gute Lösungen für alle Beteiligten“, sagt Mit-Initiator Norbert Michalke.

Über das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg wurde am 25.04.2017 von Unterstützern des Volksentscheids Fahrrad und ADFC-Mitgliedern aus dem Bezirk gegründet und umfasst Aktive verschiedener Initiativen und Verbände. Sie wollen die Umsetzung des derzeit verhandelten RadGesetzes (MobilitätsGesetz III) auf Bezirksebene voranbringen und setzen sich für eine angemessene Qualität der Fahrradinfrastruktur ein.

https://www.rad-ts.de

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https://twitter.com/rad_ts

Wortlaut des Einwohnerantrags:

https://www.rad-ts.de/wp-content/uploads/Einwohnerantrag-Verkehrsversuch-mit-Radverkehrsanlagen-auf-dem-Tempelhofer-Damm-E.pdf

Bilder für die Pressearbeit:

https://www.picdrop.de/nfts/presse

Download des Konzeptes für den Tempelhofer Damm:

http://www.rad-ts.de/wp-content/uploads/B96RadspurKonzept3.pdf

Pressemeldung zum letzten schwerverletzten Radfahrer vom 14.6.2017:

http://www.berlin.de/aktuelles/berlin/4895015-958092-von-motorrad-umgefahren-radler-verletzt-.html