Eigentlich hätten wir es längst satt haben sollen. Eigentlich hätten wir längst aufgeben müssen.
Doch wir machen weiter. Mit unserem nicht enden wollenden Optimismus. Wir kämpfen weiter für den Verkehrsversuch Tempelhofer Damm. Fast drei Jahre ist es her, dass über 2000 Berlinerinnen und Berliner in einem Einwohnerantrag an die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg einen Verkehrsversuch mit sicheren Radverkehrsanlagen auf dem Tempelhofer Damm gefordert haben. Unterstützt auch von der Mehrheit der Abgeordneten der BVV und vor zweieinhalb Jahren beschlossen, schnellstmöglich, mit wenig baulichem Aufwand Radverkehrsanlagen zu schaffen.
Doch von sicheren Radfahrstreifen ist vor Ort immer noch nichts zu sehen. Wir müssen uns weiter zwischen aufgehenden Türen der parkenden Autos und rasendem Verkehr hindurchschlängeln. Ein Manöver, eher für sportliche und furchtlose Radfahrende, nichts aber für Vorsichtige, Ältere und Kinder. Oder solche, die einfach entspannt und sicher Rad fahren wollen und nicht den letzten Kick auf der Straße suchen.
Während es in Friedrichshain-Kreuzberg gelang, innerhalb kurzer Zeit auf 13 Kilometern Hauptverkehrsstraßen temporäre Radfahrstreifen (Pop-up-bike-lanes) zu planen und zu bauen, kommt allein die Planung für knapp 1,5 km Tempelhofer Damm beim Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg nur im Schneckentempo voran.
Wir fordern deshalb, in einem vergleichbar schnellen und effektiven Prozess die Radfahrstreifen auf dem Tempelhofer Damm einzurichten. Die bereits vorhandene Planung sollte für die sofortige Markierung temporärer Fahrradstreifen verwendet werden. Teilweise können Übergangslösungen, wie an Baustellen üblich, genutzt werden.
Es wird jetzt höchste Zeit, dass das Bezirksamt etwas für den Radverkehr auf die Straße bringt. Frau Heiss, die verantwortliche Stadträtin, verspielt sonst ihre politische Zukunft.